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Ich weiß, wer ich bin

Die Geschichte einer Saarländerin

Eine schwierige Herkunft kann eine große Chance sein.

Alwine Feld, 1922 nahe Frankreich auf einem Bauernhof geboren, erkämpfte sich in den sechziger Jahren im Saarland als Geschäftsfrau Respekt. Mit nunmehr weit über neunzig Jahren blickt sie in Berlin zurück und sagt: „Ich weiß, wer ich bin.“

Wie diese willensstarke Frau wurde, wer sie ist? Welche Grundsätze sie für sich hat? Das erfahren Sie in diesem Buch.


Mit Anhang und vielen Fotos.



Buchauszug Einführung (Dörthe Kähler)


1922 beginnt diese Geschichte, und sie beginnt doch schon früher, denn das Mädchen, das da im Mai 1922 in einem der landestypischen Bauernhäuser zur Welt kommt, wird nachhaltig geprägt – durch seine Eltern wie vom Schicksal seines Landes, des Saarlandes.

Von den Eltern redet dieses Buch. Das Land ist eines, in dem ungewöhnlich oft Währungen, Rechtssysteme, Befehlshaber und nationaler Status wechseln, in den Jahren vor der Geburt des Kindes wie lange danach. Es ist Grenzland, unsicheres Terrain, ein im 20. Jahrhundert heftig umkämpfter Landstrich. Hier hat man es schwer, so, immer zwischen Krieg und Wiederaufbau hin- und hergeworfen.

Manchmal findet sich das kleine, rohstoffreiche Land unter internationale Verwaltung gestellt, manchmal gehört es zu Deutschland, dann wieder zu Frankreich. Mittendrin suchen die Menschen nach Halt, Identität und Zukunft.

Zweimal hatten die Bewohner das Privileg, selbst über ihren Weg zu entscheiden: 1935 lehnten sie nahezu geschlossen – nach fünfzehn Jahren – das weitere Dasein unter Völkerbundmandat ab und wandten sich hoffnungsvoll dem deutschen Dritten Reich zu. Doch schon zehn Jahre darauf begann aufgrund der erneuten Niederlage Deutschlands ein zweites, diesmal vierzehnjähriges Wechselbad an Zugehörigkeiten und Statusbildungen. Diese Phase endete erst, als sich die Saarländer 1955 wiederum klar für Deutschland aussprachen: 1959 trat das Saargebiet als 11. Land der förderalen Bundesrepublik bei – und blieb dennoch im kulturellen wie politischen Selbstverständnis innerhalb Deutschlands etwas Besonderes.

Die Geschichte, die wir hier erzählen, beginnt also 1922 im Saargebiet, genauer: in Eiweiler, einem kleinen Bauerndorf unweit der Grenze. Während der folgenden fast neunzig Jahre wird sie sich nur wenige Kilometer fort bewegen, über das winzige, idyllische Lummerschied hinaus nach Illingen. Dort, in dem über Jahrhunderte von nur einem Adelsgeschlecht regierten Marktflecken verharrt sie lange, wird ein Teil dieser Gemeinde im Tal. Der Ort selbst, fast 1300 Jahre alt, ist seit jeher Mittelpunkt von Viehmärkten, Vereinen, Wallfahrten und Kirmes, zusammengehalten von den Zwiebeltürmen der katholischen Barockkirche St. Stephan. Hier gedeiht die Geschichte. Bis sie schließlich in einem ganz neuen Leben anlangt, verankert im fernen Berlin.

Auf diesem Weg entfaltet und bewährt sich der stolze und starke Charakter von Alwine Feld, geborene Conrad, die beizeiten erfuhr, wer sie ist.

Hören wir ihr zu.

Erscheinungsjahr:

2015

ISBN:

978-3-940634-19-1

Preis:

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