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Konturen der Schicksale

  • rainStein
  • 4. März
  • 2 Min. Lesezeit

Yvonne Livay las am Sonntag, 2.3.25., in Zürich über die 'Konturen der Schicksale' ihrer Familie, d.h. aus ihrem Buch "Die Frau mit der Lotosblume", rainStein 2020. Die Bibliotekarin der Jüdischen Gemeinde Zürich, Kerstin Paul, beschreibt, worum es im Buch geht, über dessen Entstehung Livay, die hierfür aus Jerusalem gekommen war, den Besuchern "sehr lebendig und bewegend" berichtet hatte. Das Buch wurde anläßlich des Tages des jüdischen Buches in Zürich zum "Buch des Monats März" erkoren. Hier Auszüge aus dem Artikel von Kerstin Paul im aktuellen Rundbrief der Gemeinde (ICZ-Newsletter, 3.3.25):


"'Du weißt, wenn ich keine Zeit haben werde, um zu schreiben, dann mach Dir keine Sorgen.'

Das junge Mädchen Sala (Salunka) Dancygier zieht 1938 aus ihrer polnischen Heimat nach Basel zu Verwandten. ...1941 heiratet sie, zieht mit ihrem Mann, Simon Cholewa, nach Zürich und bekommt zwei Töchter. Währenddessen werden ihre Mutter und ihre Geschwister im Heimatort Dabrova Gornicza ins Getto umgesiedelt. Von dort schreiben sie Sala häufig Briefe. ... Ab Sommer 1943 kommen keine Briefe mehr. ...


Noch vor ihrer Ehe lernt Sala Dancygier in Basel den Maler Ermanno Boller kennen. Er malt sie, und als sie schon mit Mann und Kind in Zürich lebt, schreiben sie sich Briefe. ...Erst durch diese Briefe wird die Tochter erfahren, wie viel ihrer Mutter diese Freundschaft bedeutet hat, weil sie ihr Halt gegeben hat nach dem entsetzlichen Verlust ihrer Familie. 


Sala ...überlebt als einzige ihrer Geschwister den Holocaust und ihr bleiben nur die Briefe aus dem Getto sowie ein Fotoalbum von ihrer Familie in Polen." Das Schreiben des Buches ist für Yvonne Livay "Trauerarbeit. Während das Buch im Entstehen ist, verarbeitet sie ihren eigenen Verlust in ihrer Kunst." ... Nicht nur die Briefe, auch Beispiele dieser Kunst werden im Buch dokumentiert.

Und "das Lesen der Gettobriefe ist wie ein Versuch, die Konturen der Schicksale nachzuziehen – die Schicksale der Familienmitglieder Salas, deren Leben im Schweigen endeten. Durch diese Konturen wird die Abwesenheit umso sichtbarer. ..."



Die Frau mit der Lotosblume




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