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  • David Geffen

Ãœberleben in Berlin: Bert Lewyn. Wie seine Geschichte bekannt wurde (Teil 3)

Aktualisiert: 21. Juni 2023


Georgia, im Juni 1949, war Zeuge des Beginns eines sehr heißen Sommers, aber auch des Beginns einer neuen Existenz (der Existenz der nun, 2014, vergangenen weiteren 65 Jahre) von Bert Lewyn, eines echten Zeugen der Reichspogromnacht.


Bert überlebte allein in Berlin


Er wurde 1923 in Berlin geboren, ihm wurden seine Eltern von den Nazis entrissen, aber er war in der Lage, seinen jugendlichen Einfallsreichtum zu nutzen, um drei Jahre alleine in der deutschen Hauptstadt zu überleben, bis 1945, bis zum Ende des Krieges.


Nach 4-jährigem Aufenthalt in einem deutschen Vertriebenenlager (DP-Lager),

wurde er von seiner Großtante Sara Hene und seinem Großonkel Rabbi Tobias Geffen

in die USA gebracht, in die Stadt, die das Tor zum Süden ist.


Erst 2001 erschien seine unglaubliche Autobiografie „On the Run in Nazi-Berlin“ (deutsch "Versteckt in Berlin", 2009, Metropol), die er zusammen mit seiner Schwiegertochter Bev Lewyn geschrieben hatte. Lewyns dramatische Überlebensgeschichte ist mittlerweile weit verbreitet, weil eine mehrfach preisgekrönte Autorin von Jugendbüchern, Dr. Susan Campbell Bartoletti, sich entschied, sein „Wunder“ in ihren bahnbrechenden Band „Hitler Youth: Growing up in Hitler's Shadow" einzubeziehen.

Seit Erscheinen im Jahr 2005 wurden 140.000 Exemplare des Buches in englischer Sprache verkauft. Anhand der in Auftrag gegebenen deutschen Übersetzung (Jugend im Nationalsozialismus, Berlin Verlag 2007) studieren Oberstufenschüler sie in dem Land, in dem der Holocaust seinen Ursprung hat.


„Wir wissen nie, wer eine Tragödie überleben wird“, bemerkte Dr. Bartoletti, nachdem sie das Lewyn-Buch zum ersten Mal gelesen hatte: „So wie wir nicht wissen, wer zum Helden werden wird – aber da ist etwas in Bert, auf das er zurückgreift, um zu überleben. War es Glaube? Göttliche Intervention? Wunder, die ihm gewährt wurden, anderen jedoch nicht? Es gibt darauf keine einfache Antwort. Aber sein Überleben ist komplexer als das. Ich

sah darin eine Geschichte, die mit „Der Pianist“, dem Oscar-Gewinnerfilm, mithalten konnte. Also wurde es mir äußerst wichtig, seine Geschichte in mein Buch zu bringen. Er war im gleichen Alter wie die Nazi-Jugendlichen, deren Geschichten ich erzähle, aber er war Jude."


Als sie ein frisch gedrucktes Exemplar von Berts Buch von mir, seinem Cousin, erhielt, verschlang Bartoletti das Buch in ihrem Haus in Moskau, Pennsylvania, einem kleinen Ort, in dem sie bis dahin neunzehn Bücher geschrieben hatte. Es nicht aus der Hand legen könnend, entdeckte sie, daß diese Geschichte eines jüdischen Jugendlichen im Holocaust-Berlin ein „Juwel“ war, zeigte es doch die Einzigartigkeit von Berts Existenz inmitten des Horrors, der um ihn herum wirbelte. Obwohl sie den klar spürte, daß ihr Buch vollständig war, wusste sie, dass es nicht „ganz“ sein würde ohne seine Geschichte. „Hitlerjugend“ ist eines der wenigen Bücher, die das Wachsen der deutschen Jugend mit dem eines deutschen jüdischen Jugendlichen derselben Generation vergleichen.





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