Verena von Hammerstein wäre am 25.02.2023 hundert und ein Jahr alt geworden. Die Züricherin fühlte sich von früher Kindheit an, zeitlebens, tief mit ihren jüdischen Freundinnen verbunden. Freundinnen, die die Shoa überlebten, die in der Resistance ihr Leben aufs Spiel setzten. Sara Nachama schrieb in ihrem Geleitwort zum Buch "Verena von Hammerstein und ihre jüdischen Freundinnen" u.a.: „Letztlich aber zählt in unserem Leben nur eines: die Tat. Was wir tun und nicht was wir wollen, ist gültig. In dieser Hinsicht wird es unerheblich, welcher Herkunft und Religion oder Überzeugung wir sind: wenn wir das Richtige tun.
Es hilft einem die beste Religion (oder Nichtreligion) nicht, wenn man sich nicht handelnd der Gewalt und dem Hass widersetzt. In seinen heutigen modernen Formen heißt der Judenhass aber oft Israelhass. Was der Hass auf Juden angerichtet hat und bis heute anrichten kann, das wird im Buch beschrieben. Was man dagegen tun muss, das haben uns Renée, Verena und andere vorgelebt.“
Verena von Hammerstein war eine außergewöhnliche Frau, agil und scharfsinnig und von froher Natur bis ins hohe Alter. Mit den Bergen aufgewachsen, machte sie viele Klettertouren, auch zum Matterhorn.
Sie hatte viel zu erzählen, einige ihrer Abenteuer sind in dem Buch beschrieben.
Ihre Persönlichkeit hat mich sehr beeindruckt.
An ihrem heutigen 101. Geburtstag denken wir dankbar an Verena von Hammerstein, die uns in so vielem ein aufrechtes und kluges Vorbild war und bleibt. In ihrem biographischem Buch, festgehalten von Dörthe Kähler, bewegt mich besonders und immer wieder das Schicksal ihrer Freundin Renee, die nach einer privilegierten Kindheit in der französischen Resistance kämpfte. - Dennoch oder trotzdem: Begegnung und Versöhnung! Besonders wichtig in Zeiten eines neuen, fürchterlichen Krieges in Europa!
Nicola von Hammerstein